Als Vorgänger des heutigen Gymnasiums gilt die in der Regierungszeit von Graf Adolf (zwischen 1606 und 1623) gegründete Lateinschule, die später als Rektoratschule über 300 Jahre weiter bestand und am 1. April 1925 als öffentliche Schule schloss.
Von 1905 bis 1922 bestand in einem eigenen Gebäude in Tecklenburg ebenfalls eine Präparandenanstalt, die der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für die Volksschulen diente.
1923 startete in dem Gebäude der vormaligen Präparandenanstalt im Rahmen der allgemeinen Bildungsreform der Weimarer Republik eine Aufbauschule. Damals gingen circa 55 Schüler auf die Schule, größtenteils Jungen. Die Schule gab den besonders guten Schülern nach einer 7-jährigen Volksschulzeit die Möglichkeit innerhalb von vier weiteren Jahren das Abitur zu machen, was Ostern 1929 mit der ersten Reifeprüfung im gesamten Kreis Tecklenburg gefeiert wurde. Parallel zur Aufbauschule, deren Schulform in den 1980er Jahren endete, besitzt seit dem Jahre 1949 die Schule den Status des „grundständigen Gymnasiums“, das Schüler des 5. Jahrgangs zur allgemeinen Hochschulreife führt (Abitur). 1968 erhielt die Schule den Namen Graf-Adolf-Gymnasium.
Die Schule ist seit 2010 ein Vollmitglied der UNESCO und seit neustem auch eine MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) Schule. In dem Schuljahr 2014/2015 gab es 86 Abiturienten, ziemlich ausgeglichen zwischen Jungen und Mädchen.
Graf Adolf
Graf Adolf war der dritte Sohn aus der Ehe zwischen dem Grafen Arnold von Bentheim – Tecklenburg und Magdalena von Neunahr- Alpen. 1606 heiratete Graf Adolf Margaretha von Nassau-Wiesbaden; mit ihr hatte er acht Kinder.
Bereits in jungen Jahren studierte er u. a. in Heidelberg, Utrecht und Kassel, wo er auch in höfischen und diplomatischen Sitten unterrichtet wurde. 1609 erhielt er durch Erbteilung die Grafschaften Lingen und Rheda.
Während seiner Regierungszeit sorgte er sich nachhaltig um die kirchlichen Verhältnisse und er ließ die von seinem Vater 1588 erlassene „Bentheim-Tecklenburger-Kirchenordnung“ drucken und verbreiten. Außerdem kümmerte er sich um die innere Verwaltung in seinen Herrschaftsbereichen und um die Verbesserung der Bildung. So ließ er u. a. Schulen in Rheda, Tecklenburg (Graf-Adolf-Gymnasium) und weiteren Orten errichten.
GB
Präparandenanstalt / Graf-Adolf-Gymnasium
The building of the former teachers’ seminar for grade regional schools (Präparandenanstalt), which existed from 1905 to 1922. In 1923 the institution was transformed into the newly-founded Aufbaugymnasium – a new German schoolform in the period of the Weimar Republic which made it possible for excellent graduates of the regional grade schools to get a university-entrance diploma within a special Aufbau-Kurs of six more schoolyears.
Count Adolf of Tecklenburg (1577 – 1623)
Count Adolf was the third son of the marriage between Count Arnold of Tecklenburg and Magdalena of Neuenahr-Alpen. In 1606 he married Margaretha of Nassau-Wiesbaden, with whom he had eight children. He studied in Heidelberg, Utrecht and Kassel, where he was also taught courtly and diplomatic conventions. In 1609 he inherited the counties of Rheda and Lingen in a settlement of an estate. During his government he strongly cared for the churchly circumstances, and he induced the printing and distribution of his father’s churchlaw of 1588 (“Bentheim-Tecklenburger Kirchenordnung”). He also too charge of the inner administration of his counties and of an improvement of education. In this context he founded Latin Schools in Rheda, Tecklenburg (today’s Graf-Adolf-Gymnasium) and at several other places.
F
Graf-Adolf-Gymnasium – Lycée Graf-Adolf
Le Graf-Adolf-Gymnasium, lycée pour le premier et second cycle depuis 1949, reçut son nom en 1968. Le comte Adolf vécut de 1577 à 1623 et était connu comme amateur des sciences. Avant les années 20, c’était une école pour la formation des instituteurs et institutrices. En 1923, on transforma l’établissement en école à cours renforcés.